Gestalte dein Land
Eine freiheitliche Demokratie braucht engagierte Menschen. Wie entwickeln Jugendliche gesellschaftliches Verantwortungsgefühl? Diese Bildungsinitiativen ermutigen sie, ihre Stimme einzubringen.
Politik trifft Fußball
Darum geht’s: Respekt, Toleranz, Gemeinschaft – das sind Werte, die auf dem Fußballplatz und in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen. Das Projekt „Lernort Stadion“ schafft über die Leidenschaft für den Sport einen Zugang zur Auseinandersetzung mit Demokratie. Dabei nehmen Jugendliche an besonderem Unterricht in ihrem Lieblingsfußballklub teil. Ganz praktisch beschäftigen sie sich dort mit Themen wie Diversität, kultureller Vielfalt oder gesellschaftlicher Teilhabe. Zum Angebot gehören Workshops, Stadionführungen, Schüleraustausche und mehr.
Ort: 28 Standorte in ganz Deutschland
Altersgruppe: Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren
Gemeinde hautnah
Darum geht's: Wer trifft in meiner Stadt die Entscheidungen? Und wie kann ich mich einbringen? Der Verein Aktion Zivilcourage macht Gemeinde erlebbar. Im Projekt „Gläserne Stadt“ besuchen Kinder und Jugendliche städtische Institutionen wie die Polizei, die Feuerwehr oder den Stadtrat. Dabei erfahren sie, wie diese Einrichtungen arbeiten und wo es Berührungspunkte mit ihrem eigenen Alltag gibt.
Ort: Pirna (Sachsen)
Altersgruppe: Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren
Fakes erkennen
Darum geht’s: Was ist wahr? Was falsch? Informationen sind in der digitalen Welt nur einen Klick entfernt. Doch zu beurteilen, ob sie einer Quelle wirklich vertrauen können, wird für Kinder und Jugendliche immer schwieriger. Das Projekt „Qapito!“ der Telekom-Stiftung sensibilisiert für das Thema und stärkt die Quellenkompetenz: mit Workshop- und Unterrichtsmaterialien, Erklärvideos und einem Lernspiel rund um Fake News & Co.
Ort: digital
Altersgruppe: Jugendliche von 12 bis 17 Jahren
Demokratie digital
Darum geht’s: Kinder und Jugendliche wachsen heute mit Smartphones, VR-Brillen und digitalen Sprachassistenten auf. Welche Auswirkungen hat das auf Teilhabe und demokratische Prozesse? Das Projekt „futurefabric“ bietet Bildungsformate an, die dieser Frage auf den Grund gehen: zum Beispiel eine Werkstatt zu Augmented und Virtual Reality, in der sich Jugendliche mit Zukunftsvisionen beschäftigen.
Ort: Bremen
Altersgruppe: Jugendliche ab 15 Jahren
Zukunft gestalten
Darum geht’s: Das Dorf verlassen, um in der Stadt zu leben: Viele junge Erwachsene entscheiden sich für diesen Weg. Das Projekt „Dorfraumentwickler“ der Evangelischen Jugend Pfalz ermutigt Jugendliche, ihre Heimat neu kennenzulernen. Sie werden zu Forschenden, die Interviews führen, Orte begehen, Daten analysieren – und Ideen für eine Zukunft vor Ort entwickeln. Ihre Ergebnisse diskutieren sie im Anschluss mit der Dorfgemeinschaft. Das Ziel: begeistern und der Landflucht entgegenwirken.
Ort: Reipoltskirchen (Rheinland-Pfalz)
Altersgruppe: Jugendliche
Geschichte sichtbar machen
Darum geht’s: Ob das Frauenwahlrecht oder die Einführung des Acht-Stunden-Arbeitstages: Viele Bürgerrechte wurden durch Demonstrationen und Proteste erstritten. Im Projekt „Discover history – act now!“ schlägt das Jugend Museum Berlin eine Brücke zwischen historischen Protesten und aktuellen Debatten. Mit Aktionen, Ausstellungen und Workshops gestalten junge Erwachsene als sogenannte „Critical Young Friends“ das Museum und ihre Stadt mit.
Ort: Berlin
Altersgruppe: Jugendliche ab 12 Jahren
Fit für Wahlen
Darum geht’s: Sich mit den eigenen und den Standpunkten anderer auseinanderzusetzen und konstruktiv darüber diskutieren zu können – das sind wichtige Fähigkeiten für ein demokratisches Miteinander. Diese erlernen sächsische Jugendliche im Projekt „Ich bin wählerisch“ in einer sogenannten Peer-Ausbildung von Gleichaltrigen. An drei Tagen sprechen sie über Landtagswahlen und Politik und erhalten Anregungen, wie sie ihr Wissen an andere weitergeben.
Ort: unterschiedliche Städte in Sachsen
Altersgruppe: Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren
Dieser Artikel ist in Ausgabe Nr. 16 unseres Bildungsmagazins sonar zum Thema „Freiräume“ erschienen.