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Besser parken per App

Lesezeit: 2 Minuten
Das Bild zeigt die Schüler des Projektkurses.
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Paderborner Schüler entwickeln KI- und datengestützte Anwendung, die freie Parkplätze vorhersagt.

Einen Parkplatz in der Stadt zu finden, kann nervenaufreibend sein. Man weiß nie genau, welches Parkhaus gerade voll besetzt ist, und wo es noch freie Stellflächen gibt. Dadurch entsteht gerade in Innenstadtbereichen zu bestimmten Uhrzeiten ein starker Parksuchverkehr, verbunden mit Staus und hoher Abgasbelastung.

Zumindest in Paderborn gibt es für dieses Problem jetzt eine Lösung: Mit einer für Smartphones optimierten Webseite (Web-App) können Autofahrer dort künftig schon vor der Anreise prüfen, wie die Auslastung in den verschiedenen Parkhäusern der Stadt in den jeweils nächsten Stunden sein wird, und so gezielt die freien Stellflächen ansteuern. Entwickelt und programmiert haben die Seite sieben angehende Abiturienten des Gymnasiums Theodorianum im Projektkurs „Data Science und Big Data in der Schule“ (ProDaBi). Bei dem Kurs kooperiert das Theodorianum mit Mathematik- und Informatik-Didaktikern der Universität Paderborn. Initiiert wurde ProDaBi von der Deutsche Telekom Stiftung als Teil ihres Projektes Data Science.
 

Eine Million Daten analysiert

Die kostenlose Web-App „Parkplex“ gibt Auskunft über neun große Parkflächen in Paderborn und liefert neben der aktuellen und der prognostizierten Auslastung auch Informationen wie zum Beispiel Öffnungszeiten, Parkgebühren, Einfahrtshöhe und Anzahl der E-Ladesäulen. Das Herzstück bildet aber die Auslastungs-Vorhersage. Für diese sammelten und analysierten die Gymnasiasten in dem einjährigen Kurs insgesamt mehr als eine Million Datensätze, die ihnen unter anderem vom städtischen Parkraumbewirtschaftungs-Betrieb ASP zur Verfügung gestellt wurden. Bei der Modellierung der Daten nutzten die Schüler dann sogar verschiedene Methoden künstlicher Intelligenz. Auch das Design der App entwickelten sie selbst.

Für die Deutsche Telekom Stiftung zählt der kompetente Umgang mit großen Datenmengen zu einer der Schlüsselfähigkeiten für das 21. Jahrhundert. Davon zeugen nicht zuletzt neue Berufsbilder wie der Data Scientist und der Data Engineer, die von Unternehmen mittlerweile stark nachgefragt werden. In Schule spielt das Thema bislang allerdings kaum eine Rolle. Das will die Stiftung gemeinsam mit den Paderbornern Mathematik- und Informatik-Didaktikern ändern. Diese entwickeln neben dem Projektkurs für die Oberstufe, der am Theodorianum nun bereits zum vierten Mal durchgeführt wurde, auch Unterrichtseinheiten und -materialien für andere Klassenstufen und bilden Lehrkräfte zum Thema fort.
 

Data Science spielt in Schule bislang keine Rolle

Den sieben Gymnasiasten war bei der Präsentation ihrer App der Stolz über das Erreichte sichtlich anzumerken. „Vor Themen wie Data Science und KI hat man ja erst mal Respekt und denkt, dass das sehr komplex ist. Aber wir haben gezeigt, dass man es auch als Schüler hinbekommen kann“, sagte der 18-jährige Errikos Kontogiannis. Die Paderborner Autofahrer werden es den Schülern danken, wenn sie das nächste Mal ganz ohne ellenlanges Herumkurven einen freien Parkplatz finden.